Elia Suleiman versucht einen Film über sein Heimatland Palästina zu drehen. Es wird um den Konflikt gehen, jedoch mit einem Fokus auf die Menschen, die ihn durchleben, und es wird eine Komödie sein. Um das Projekt finanziert zu bekommen, muss er nach Paris und dann nach New York reisen. Das Ergebnis ist “It Must Be Heaven”, ein absoluter Genuss eines Films.
Suleiman stellt sich im Zentrum des Films als (fast) stummer Beobachter dar. Es gibt etwas von Buster Keaton an ihm, während er passiv kleine Szenen aus dem Leben beobachtet: Bauern erzählen ihm Geschichten; Kämpfer rennen an ihm vorbei; Nachbarn helfen einander. Doch was Suleiman wirklich tut, ist uns seine Augen zu leihen. Er lädt das Publikum ein, zu sehen, was er sieht, und dann zu reflektieren, während er schweigend daneben steht.
Während er über den Globus reist, variieren die Szenen in ihrer Natur, aber immer wieder gibt es eine wiederkehrende Präsenz von Freundlichkeit und Aggression. Bewegungen werden auch wiederholt und gespiegelt. Obwohl die Handlung übertrieben ist, gibt es dennoch eine strenge Präzision in der Bildkomposition. Charaktere bewegen sich in geraden Linien oder Kreisen, immer das Bild ausbalanciert haltend. Dies soll unser Auge einfangen und uns dazu ermutigen, wirklich genau hin zu sehen. Der Film mag Karikaturen präsentieren, doch in Wirklichkeit ist es eine Reflexion darüber, wie der Westen gesehen wird und es hinterfragt, wie der Westen sich selbst sieht. Suleiman lenkt schließlich die Aufmerksamkeit zurück nach Palästina, wo trotz allem genauso viel Leben herrscht wie überall sonst.
Gleichzeitig sehr sanft und fesselnd ist dies ein Film, der sowohl lustig als auch nachdenklich ist und, wie das Markenzeichen aller guten Filme, je öfter man ihn sieht, desto mehr wird man entdecken. Mit der Verwendung der universellen Sprache des Stummfilms hat Suleiman einen Film über Palästina geschaffen, der universell nachvollziehbar ist. Ein kleines, zurückhaltendes Juwel.